1. Es ist alles andere als eine Notlösung

    Container am Straußweg soll bis Oktober Kinderbetreuung sichern / Teuer, aber ausbaufähig / Stadt steht unter Druck

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    Die Entscheidung des Stadtrates für die Containerlösung sorgte für Applaus bei den Anwesenden. "Ich war besorgt, dass die Jugendfreizeitstätte abgeschafft wird", kommentierte Horst Günther Kurz. James Randall als Sprecher des Infoladens Bückeburg hielt fest: "Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis und wünschen uns, dass später die ehemaligen Krippenkinder zu uns in die Jugendfreizeitstätte und in den Infoladen kommen." Hier können sie alle ihre Fähigkeiten einbringen und auf Augenhöhe kommunizieren. Von einer Notlösung könne nicht die Rede sein: "Diese Container sind für die Nutzung als Kindergarten genau ausgelegt", stellte SPD-Ratsherr Bernd Insinger fest. Zwar sei es nun die teuerste Lösung, trotzdem die Optimalste. Denn seiner Prognose nach, werden die von der Stadtverwaltung geschätzten 60 Prozent Betreuungsbedarf über kurz oder lang auf 80 Prozent ansteigen und dann müsse die Stadt erneut weitere Betreuungsplätze schaffen. Durch die flexible Modulbauweise wäre das schnell umsetzbar. Allerdings: Die Eröffnung der Übergangslösung "Krippe am Straußweg" wird es vor dem 
1. Oktober geben. Foto: wa

    Die Stadtratssitzung fand mit reger Beteiligung – mit knapp über 100 Teilnehmern – vorwiegend Eltern und Kinder sowie Freunde der Jugendfreizeitstätte und des Infoladens Bückeburg im Hubschraubermuseum statt. Vor der Entscheidung gab es zwischen einigen Ratsherren einen Schlagabtausch, der sich weniger um einen konkreten Lösungsvorschlag drehte, als darum, sich noch einmal öffentlich gegenseitig durch den Kakao zu ziehen. Entgegen dem Demografischen Wandel sei es jedoch ein schönes Thema, weshalb man hier zusammenkomme, kommentierte Brombach. Trotz Lobesworten gestand er ein, dass die Stadt in eine enorme Drucksituation geraten war. In der Vergangenheit wurde von gerade mal 35 Prozent Betreuungsbedarf für Krippenkinder gesprochen, Anträge aus den Ortsteilen seien nie gestellt worden. Mittlerweile seien es 60 Prozent – Tendenz eher steigend. Der Umbau der Blindow-Schule statt dem Neubau am Straußweg habe die Situation schlussendlich eskalieren lassen. Zu Beginn des Jahres wurden einige Übergangslösungen (u. a. Seniorentreff Röcke, Privatwohnungen, Casino Achum) mehr oder weniger öffentlich diskutiert: Besonders die Idee der Unterbringung in der Jugendfreizeitstätte hatte bei den Betroffenen für berechtigten Alarm gesorgt. Im Fokus der Stadt: die obere Etage, in der auch Räume vom Infoladen Bückeburg untergebracht sind, eine Plattform für Jugendliche mit Interesse an politischer Bildung. "Wir bieten Bücher zum Beispiel über den Widerstand im Nationalsozialismus oder beschäftigen uns mit Feminismus. Wir laden zu Konzerten ein oder zeigen Filme, beispielsweise zum Thema Selbstversorgung", erklärt Karla Kurz.

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