1. 75 Stimmen wagen Großes

    Inklusiver Projektchor probt für Pop-Oratorium "Luther"

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    Lemgo (nr). Es wird ein Chor im XXL-Format: das "Projekt der 1000 Stimmen" holt sie alle zusammen; unzählige bestehende Chöre oder aber Projektchöre aus ganz Deutschland proben für das Pop-Oratorium "Luther", das 2017 auf Tournee geht. Zum Event am 11. März in Halle/ Westfalen werden 75 dieser schönen Stimmen auch aus Lemgo dazukommen – mit dem inklusiven Projektchor der Stiftung Eben-Ezer. Die Proben haben begonnen und die Vorfreude auf das Event steigt bei den Sängerinnen und Sängern.

    Bunt gemischt ist der Chor, der zur Zeit im kirchlichen Zentrum von Neu Eben-Ezer probt. Von 7 bis 70 Jahren reicht das Altersspektrum des Chores. Es sind Bewohner und Mitarbeiter aus der Stiftung, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich gemeinsam mit vielen Sängerinnen und Sängern aus Lemgo oder dem Kreisgebiet dem Projektchor angeschlossen haben. Sie alle eint die Liebe und Leidenschaft zur Musik – und wohl auch die Vorfreude auf das Konzert im März. Halle wird dabei nur einer von vielen Aufführungsorten in Deutschland sein. Das Musical aus der Feder von Komponist Dieter Falk mit Texten von Michael Kunze, konnte bereits am 31. Oktober 2015 in Dortmund eine umjubelte Uraufführung feiern. Im Reformations-Jubiläumsjahr 2017 geht das gewaltige Projekt mit dem Stammensemble und regionalen Chören auf Tournee. Neben dem Stammensemble werden zwischen 1.500 und 2.000 Sängerinnen und Sänger in Halle auftreten. Im Mittelpunkt der Handlung steht Martin Luther, der 1521 vor dem Reichstag von Worms aufgefordert ist, seine kirchenkritischen Aussagen zu widerrufen. Rückblenden und Ausblicke rund um das dortige Geschehen werden in dem Musical erzählt. Es geht um biblische Wahrheit und um den Kampf gegen Obrigkeit und Kirche. "Wir sind sehr stolz darauf, eben nicht der klassische "normale" Chor zu sein", betont Anna Ikramova, Kirchenmusikerin der Stiftung Eben-Ezer und Leiterin des Chores. "Menschen mit Behinderung sind in vielen Fällen viel offener für Neues oder das, was sich nicht sofort erschließt." So können einige der Ensemblemitglieder nicht lesen, übernehmen Worte und Melodie allein durch Hören und werden irgendwann einfach von den Chorstimmen mitgerissen. Um adäquat proben zu können, läuft zu den Proben der filmische Mitschnitt der Premiere. Die Einsätze sind jetzt schon präzise und voller Emotionen. Auf die Frage, ob sie sehr aufgeregt sind, gibt es unterschiedliche Stimmen. Matthias Lesemann ist schon lange im Chor und sieht das nahende Event recht gelassen: "Wir hatten schon so viele schöne Auftritte, dass ich nicht mehr so nervös bin", erzählt er. "Nur das ewige Textlernen ist nicht immer leicht, dafür ist es schön, immer wieder neue Lieder zu lernen." Anna Ikramova führt den Chor mit viel Energie durch die intensiven Proben. Ihre Begeisterung reißt das komplette Ensemble mit. Und was das Pop-Oratorium betrifft, wenn sich tausende Stimmen zu einer erheben– da ist sich Anna Ikramova sicher, dass es keinen geben wird, der keine Gänsehaut bekommen wird.

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