POHLE (al). Der kleine TSV Germania Pohle hat in den vergangenen Monaten rund 16.000 Euro in sein Vereinsheim investiert. Allein hätte er das nicht schaffen können. Doch dank der Bewerbung für ein von Landessportbund (LSB) und Avacon AG gemeinsam getragenes Projekt floss ein erheblicher Zuschuss in das Sünteldorf. Jetzt wurde dem TSV sogar eine Plakette übergeben.
Schon lange haderte Vorsitzender Wilhelm Battermann mit dem Zustand des 1982 errichteten Gebäudes, das bislang mit Flüssiggas beheizt wurde. Seine Sorge: Der Energieverbrauch sei zu hoch. Die bescheidenden Vereinsmittel könnten doch besser in Turngeräte oder die weitere Förderung des Fußballs gesteckt werden. Der TSV bewarb sich deshalb bei dem von LSB und Gasversorger gemeinsam getragenen Projekt "VEREINt Energie sparen". Das seit 2011 laufende Programm verlangt zwar ein aufwendiges Antragsverfahren und eine intensive Beratung. Aber es lockte eben auch mit einer finanziellen Förderung, wenn Sportstätten modernisiert und dabei ein Beitrag zur verbesserten Klimabilanz geleistet werden soll. Der TSV scheute sich nicht vor dem bürokratischen Aufwand. Dabei brachte die fachmännische Untersuchung Erstaunliches zutage: Das Haus war bei seinem Bau schon sehr sorgfältig mit einer Wärmedämmung versehen worden. So konnte sich der Verein im Wesentlichen auf die neue Heizung beschränken und entschied sich für einige kleinere Renovierungen. Dabei halfen mit jeweils rund 5000 Euro die LSB/Avacon-Kooperation sowie der Kreissportbund Schaumburg aus seiner Sportstättenförderung. Die Gemeinde Pohle legte tausend Euro dazu. Der Verein brachte mit Eigenmitteln, Arbeitsleistung seiner Mitglieder und Spenden die restlichen 5000 Euro auf. Battermanns Hoffnung: Die Betriebskosten für das Haus könnten um ein Drittel gesenkt werden. Zu den Sponsoren gehörte auch Installateur Dirk Tetzlaff. Der Altherren-Fußballer räumte allerding gewissen Eigennutz ein: "Ich will doch hier nicht kalt duschen." LSB-Referent Dirk Weidelhofer betonte, dass mit dem Projekt gleichermaßen etwas für den Klimaschutz, den Verein, den Sport und die heimische Wirtschaft getan werde. Avacon-Sprecher Frank Glaubitz lobte, dass mit dem Programm und gerade in Pohle "kleine Sportvereine gestärkt werden". Battermann aber wunderte sich bei der Übergabe der Plakette immer noch: "Wir haben Geld bekommen und werden dafür auch noch geehrt." Der TSV ist übrigens der einzige in der näheren und weiteren Umgebung, der seine Chance genutzt hat. In 2015 und 2016 wurden und werden insgesamt 20 Projekte gefördert. Einzige Bedingung: Sie müssen im Vertriebsbereich der Avacon liegen. Foto: al