1. Ausgebeultes Fass sorgt für Feuerwehreinsatz

    Einsatzkräfte arbeiten Hand in Hand / Gefahrgutspezialisten unterstützen bei der Entsorgung

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    BÜCKEBURG (gr). Ein geplanter Übungstag der Höhenrettungsgruppe Schaumburger Land im Feuerwehrhaus Bückeburg endete am vergangenen Sonnabend in mehrstündigen Großeinsatz der Bückeburger Feuerwehren.

    Die Sicherheitsfachkraft Detlef Schreiner von der Neschen AG informierte die Feuerwehr über ein 200 Liter Stahlfass, welches Ausbeulungen aufwies. Aus bislang unbekannter Ursache kam es zu einer Ausdehnung der Masse. Der Mitarbeiter befürchteten ein Bersten des Fasses. Neben Ortsbrandmeister Torsten Buhrmester und Stadtbrandmeister Marko Bruckmann kam auch der Leiter der Umweltschutzeinheit des Landkreises Schaumburg, Benjamin Heine, zur Einsatzstelle. Gemeinsam mit Einsatzleiter Hesseling wurde die Lage analysiert und weitere Informationen zum Stoff eingeholt. Hierzu wurden die entsprechenden Datenblätter von der Firma übergeben. Die eigentliche Gefahr ging in diesem Fall nicht von der silikonartigen Flüssigkeit aus, sondern von dem Gasgemisch im Fass, das Wasserstoff enthalten konnte, welches sich durch die Reaktion gebildet hat. Wasserstoff ist im richtigen Mischungsverhältnis hochentzündlich. Diese mögliche Gefahr galt es zu verhindern. Eine Gefahr für die angrenzenden Anwohner sowie die Kunden in einem benachbarten Einkaufsmarkt war zu keiner Zeit gegeben, da sich das Fass isoliert in einem gesonderten Raum in der Werkhalle befand. Standardmäßig wurde durch nachalarmierte Einsatzkräfte der Bückeburger Schwerpunktfeuerwehr ein Löschangriff bereitgestellt. Hierbei wurden drei verschieden wirkende Löschmittel vorbereitet. Nach weiterer Beratung durch die Werkfeuerwehr des der TUIS-angehörigen Unternehmen Siegfried PharmaChemikalien Minden wurde entschieden, für weitere Einsatzmaßnahmen das Alarmstichwort auf "Gefahrgut 2" zu erhöhen. Dies hatte neben einen Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr Bückeburg-Stadt auch eine Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr des Löschzuges Bückeburg Ost aus Bergdorf, Müsingen und Scheie, zur Folge. Diese umfangreiche Nachalarmierung ist bei einer derartigen Einsatzlage eine Standardmaßnahme, um ausreichend Personal vor Ort zu haben und das nötige Spezialwerkzeug, welches die Fahrzeuge der Umweltschutzeinheit mitführen. Bei einem Einsatz mit gefährlichen Stoffen und Gütern ist besondere Vorsicht geboten. Aus diesem Grund ist die Unterstützung durch Fachkräfte der chemischen Industrie in einer solchen Einsatzlage sehr hilfreich. Deshalb kamen im Rahmen der TUIS Stufe 3 von der Werkfeuerwehr Einsatzkräfte hinzu. Die Führungskräfte der Feuerwehr Bückeburg und der Umweltschutzeinheit konnten das weitere Vorgehen mit dem Leiter der Werkfeuerwehr, Burkhard Schenke, abstimmen. Zur Behebung der Aufblähung des Fasses wurde durch vier Feuerwehrleute in speziellen Folienschutzanzügen das Fass in eine Auffangwanne gestellt und anschließend eine Entlassungsöffnung in das Fass gebohrt. Während der Arbeiten wurde die Bohröffnung ständig mit Wasser gekühlt und die Raumluft mit speziellen Messgeräten überwacht. Hierbei konnten zu keiner Zeit erhöhte Werte festgestellt werden. Anschließend wurde das Fass in einen Sicherungsbehälter befördert und für die Entsorgung vorbereitet. Foto: privat

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