1. Spende für Kinder- und Jugendhospizarbeit

    Augustdorfer Panzerkompanie sammelt 1111,11 Euro für guten Zweck

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Augustdorf. Im Besprechungsraum der "zwoten" Kompanie herrscht an diesem Vormittag gespannte Stille: Dort wo sonst über Ausbildungspläne, Diensteinteilungen und Übungsplatzaufenthalte gesprochen wird, lauschen die Vertrauenspersonen und der Kompaniefeldwebel heute Roswitha Schopohl vom ambulanten Kinder-und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter, der Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung sowie deren Familien begleitet.

    Doch nicht die reine Information über diese besondere Art der ehrenamtlichen Hilfe stand im Vordergrund des Besuches in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne: Die Kompanie um ihren "Spieß", Stabsfeldwebel Frank Pischel, sammelte beim traditionellen Weihnachtsessen 1111,11 Euro Spenden für die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizdienstes. "Dazu haben wir uns im Dezember etwas Besonderes überlegt und eine Auktion veranstaltet", erzählt Stabsfeldwebel Pischel, der alle Kompanieangehörigen aufrief, Sachspenden für die Versteigerung zu sammeln. Dabei reichte die Auswahl an Spenden vom Fahrrad bis zum ausrangierten Laptop. "Irgendwas hat ja jeder im Keller", so der Kompaniefeldwebel. "Wir waren im Dezember nur rund 50 Soldaten – da sind wir schon stolz auf den Betrag", freut sich Stabsfeldwebel Pischel. Ganz bewusst wollten die Augustdorfer Panzersoldaten die Summe an eine Einrichtung der Domstadt spenden, da die Kompanie partnerschaftlich eng mit dem Paderborner Stadtteil Elsen verbunden ist. Bei der Suche nach einem Spendenempfänger sei man auf den Kinder-und Jugendhospizdienst gestoßen. Etwa 50 Helfer sind dort ehenamtlich engagiert. Sie begleiten Kinder und Jugendliche häufig über Jahre bis zum Tod und darüber hinaus. "Obwohl der medizinische Fortschritt gewaltig ist, versterben die meistern der Kinder und Jugendlichen an ihrer Erkrankung", erzählt Roswitha Schopohl, die neben ihrer eigenen ehrenamtlichen Begleitung eines schwererkrankten 17-Jährigen auch die Öffentlichkeitsarbeit für das Paderborner Büro des Deutschen Kinderhospizvereines leistet, zeigte sich von der hohen Spendensumme beeindruckt. Betroffene Familien, die sich an den Hospizdienst wenden, suchen Unterstützung im Umgang mit der Krankheit, bei der Bewältigung des Alltages oder bei der Begleitung der Geschwisterkinder. "Schwersterkrankte Kinder-und Jugendliche brauchen ein Höchstmaß an Zuwendung, Betreuung und Pflege", da kämen andere Kinder und Jugendliche in den Familien oftmals zu kurz, betont Schopohl weiter. Einmal pro Woche kommen die ehrenamtlichen Helfer aus Paderborn in die Familien und bieten Unterstützung nach den Wünschen der Betroffenen an. Freiwillige Helfer sind willkommen. "Natürlich geht es in unserer Arbeit um das Sterben. Aber es geht erstmal um eine Begleitung im Leben", beschreibt Roswitha Schopohl den Alltag des Hospizdienstes. Sie freute sich sehr über die Zuwendung der Soldaten: Rund 70 Prozent der Arbeit des Vereines finanziere sich aus Spenden, da sei jede finanzielle Unterstützung mehr als willkommen, so Schopohl. Als Dank überreichte sie den Augustdorfer Panzersoldaten eine Rose mit einem kleinen Bild, gemalt von einem Kind, das durch den Kinder-und Jugendhospizdienst betreut wird. Außerdem einen kleinen grün gestrichenen Stein, kaum größer als ein Tischtennisball. "Danke" steht darauf in sorgfältig aufgemalten Buchstaben.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an