1. "Qualität im Dialog" geht in die nächste Runde

    Die Bewertung von Kinderbetreuungseinrichtungen ist kein TÜV-Überprüfung / Fachabend im Brückentorsaal

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    RINTELN/AUETAL (ste). Zwei Jahre ist es her, seitdem sich die MitarbeiterInnen der Kinderbetreuungseinrichtungen der Gemeinde Auetal und den Städten Rinteln und Hessisch Oldendorf mit Hilfe des Bewertungsinstruments "QiD" - Qualität im Dialog evaluiert haben. 2013 geschah dies noch unter der Koordination des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (Nifbe) in Hannover. 2011 startete das Verfahren als Qualitätsoffensive mit der Gründung einer Lenkungsgruppe und der Durchführung sogenannter Expertengespräche. Die MitarbeiterInnen des Nifbe erarbeiteten gemeinsam mit den Teams, was eine gute Kita ausmacht. Aus den Ergebnissen wurde mit den Leiterinnen der Einrichtungen zwei Jahre lang das Bewertungsverfahren Qualität im Dialog entwickelt. Jetzt ging das Verfahren weiter mit einem Fachabend im Brückentorsaal. Eingeladen dazu waren alle Teams der 24 Kinderbetreuungseinrichtungen. Nach einer Filmvorstellung mit "Lisette und ihre Kinder", einem Film, der sich um eine Frau dreht, die ihren letzten Tag als Erzieherin vor sich hat und von ihrer Arbeit berichtet, verteilten sich die Teams an zwölf Tische, um in einen Austausch zu kommen. Eine abgewandte Methode des World-Cafés wurde für den Austausch genutzt.

    Doch was heißt eigentlich Qualität in Kinderbetreuungseinrichtungen? Ganz einfach erklärt ist Qualität der Zustand einer Sache bezogen auf ihren Zweck. Diese Definition lässt sich auf vieles beziehen. Während die "Qualität" beim Auto durch den TÜV überprüft wird, geht das so einfach bei Kinderbetreuungseinrichtungen natürlich nicht. Viele Akteure agieren in einer solchen Einrichtung und die den Qualitätsbegriff definieren und mitbestimmen. Immer wieder gibt es aber auch Gegebenheiten, die die Qualität von pädagogischen Einrichtungen verändert. Zum Beispiel der gesellschaftliche Wandel oder neueste Ergebnisse aus der Kindheitsforschung. Oder ganz alltäglich, ein neues Kind in der Gruppe, ein neues Elternteil, ein neues Teammitglied. Mit "Ersatzteilen" wie beim Auto ist es da nicht getan. Kinder sollen laut Gesetzgeber zu eigenständigen, gesellschaftsfähigen Persönlichkeiten heranwachsen. Der Träger möchte, dass die Teams diese und weitere gesetzliche Rahmenbedingungen erfüllen, qualitativ hochwertig arbeiten und diese Arbeit nach außen transportieren. Qualitätsstandards in diesen Einrichtungen sind jedoch nicht strikt und kennen kein schwarz-weiß, falsch oder richtig. So ist beispielsweise ein Kind nicht schulunfähig, nur weil es sich - ganz banal- keine Schuhe zubinden kann. Tabellen mit Aussagen darüber, was ein Kind braucht, um gut auf das Leben vorbereitet zu sein, kann es nicht geben. "QiD" hebt sich daher ab von anderen QM-Systemen, die von oben herab vorgeben was zu tun ist. Denise Fischer, gelernte Erzieherin und studierte Sozialarbeiterin, koordiniert das Bewertungsverfahren seit April 2014. Gemeinsam mit der Lenkungsgruppe, bestehend aus 20 Mitgliedern, entwickelt Fischer in regelmäßigen Treffen das Konzept weiter. So entstand auch die Idee einen Fachabend mit allen MitarbeiterInnen der 24 Kinderbetreuungseinrichtungen zu planen. Foto: ste

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