1. Viel Unterstützung kommt aus Lippe

    AHF-Grundschule und "Kinder ohne Grenzen" setzen sich für Hope School ein

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    Detmold (ab). In East London (Südafrika) entsteht eine Schule für Kinder aus Elendsvierteln, für Aids-Waisen und Kinder, die selbst mit HIV infiziert sind. Hier sollen sie, neben der Ausbildung, vor allem auch Hoffnung bekommen für ihr eigenes Leben und ihre Zukunft. "Hope School" lautet daher der Name der Schule. Immer, wenn wieder Geld zur Verfügung steht, werden weitere Gebäude gebaut. Geld und Unterstützung kommen vor allem auch aus Lippe.

    Seit 2012 unterstützt die August-Hermann-Francke-Grundschule in Detmold ihre Partnerschule in Südafrika. Allein in diesem Jahr haben die Grundschüler bei ihrem zweiten Sponsorenlauf Ende April die beachtliche Summe von 16.000 Euro erlaufen ("Lippe aktuell" berichtete), 2014 waren es bereits 15.000 Euro. So wurde auch die hiesige ehrenamtliche Hilfsorganisation "Kinder ohne Grenzen" auf das Projekt aufmerksam. Ihr ehrenamtlicher Vorsitzender Gerhard Wiebusch hat vor der Leistung der AHF-Grundschule großen Respekt: "Da ziehe ich den Hut vor!" Auch Wiebusch hilft und wirbt ebenfalls um Spendengelder. Wiebusch hat das Know how und die Kontakte vor Ort. Er kennt sich aus in Südafrika, spricht die Sprache, "dann sind Sie dort keine Fremder", weiß Wiebusch. 2007 hatte er "Kinder ohne Grenzen" gegründet und verschiedene Hilfsprojekte angeschoben und umgesetzt. Als er von der Hope School erfahren hat, war ihm klar: "East London – das ist doch direkt bei mir vor der ehemaligen Haustür", und er entschied sich, zu helfen. Eigentlich hatte er schon mit dem Gedanken gespielt, sich zurückzuziehen, einen Nachfolger zu suchen. Beim Besuch vor Ort konnte er sich von der Wichtigkeit und der fachmännischen Umsetzung des Projekts überzeugen. Die Schüler der Hope School sangen ihm zur Begrüßung die Südafrikanische Hymne, in drei Sprachen. Das habe ihn zu Tränen gerührt, bekennt Wiebusch und da habe er beschlossen: "So lange ich es kann, mache ich weiter". Spenden einzuwerben, ist nicht leicht. Daher hatte Gerhard Wiebusch auch einen Vertreter des auswärtigen Amts der Bundesrepublik eingeladen, sich vom Baufortschritt zu überzeugen und das Ganze amtlich zu bestätigen. Das auswärtige Amt habe es aber bisher nicht für nötig gehalten, sich selber ein Bild vor Ort zu machen, sagt Wiebusch enttäuscht. Es brauche aber Vertrauen, dass das Geld tatsächlich dort eingesetzt wird, wo es gebraucht wird. Dieses Vertrauen hatte ein Spender aus Bayern. Er kennt sich aus in Südafrika, spricht die Sprache, "dann sind Sie dort keine Fremder", weiß Wiebusch. Daraufhin habe man vor Ort sofort mit dem nächsten Bauabschnitt begonnen, erklärt Wiebusch. Vier weitere Klassenräume entstehen so. Anfang dieser Woche erreichte Wiebusch eine weitere gute Nachricht: Die Aktion "Ein Herz für Kinder" unterstützt die Hope School mit 46.000 Euro. "Es macht Spaß, so etwas zu unterstützen", betont Wiebusch. Vor allem, weil man sehe, dass das Geld wirklich dort investiert wird. Die Hope School soll in insgesamt 8 bis 10 Bauabschnitten realisiert werden. Der erste Bauabschnitt (zwei Klassenräume und ein Kinderheim) begann vor gut einem Jahr und konnte mit nationalen und internationalen Spendengeldern für 72 Schüler errichtet werden. Das 14.000 Quadratmeter große Schulgelände stellt der Pharmazie- und Konsumgüterhersteller "Johnson & Johnson" kostenlos zur Verfügung, vertraglich zugesichert für 99 Jahre. Hier entstehen in mehreren Bauabschnitten Schulgebäude mit Klassenräumen, ein Sportzentrum und ein Kinderheim. Vieles wird neu gebaut, teilweise werden bestehende Gebäude (etwa ein ehemaliges Managerhaus von Johnson & Johnson) für 70 Schüler zur Verfügung gestellt. Alle Neubauten sind auf neuestem europäischen Standard, davon hat sich Wiebusch im März selbst überzeugt. Die meisten Schüler der Hope Schools kommen aus Elendsvierteln und sind Aids-Waisen oder leiden selbst an der HIV-Infektion. Die Schule soll ihnen Hoffnung geben – Hoffnung auf das tägliche Überleben und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Neben der Bildung, welche den Kindern die Chance auf einen Beruf geben soll, erhalten die Schüler unter anderem ärztliche Versorgung und zwei warme Mahlzeiten pro Tag. Um die laufenden Kosten und die Kosten für die anstehenden Bauarbeiten tragen zu können, ist diese Schule auf die finanzielle Unterstützung angewiesen. 2017 soll alles fertig sein. Dann soll die Schule für 460 Schüler da sein – von der ersten bis zur 13. Jahrgangsstufe. Wiebusch dankt allen Sponsoren, Spendern und Förderern und hofft, "dass wir unsere Ziele in 2016 fortsetzen können." Für das Projekt wurde ein Spendenkonto bei der Sparkasse Paderborn-Detmold eingerichtet: IBAN: DE21 4765 0130 0046 2548 92 SWIFT-BIC: WELADE3LXXX. Weitere Infos auf "www.kinder-ohne-grenzen.org".

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