1. Der Kurparksee wird entschlammt

    Verbesserung der touristischen Nutzung für Gastronomie und Bootsverleih

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    Bad Salzuflen (dib). Seit einigen Jahren ist der Kurparksee in Teilbereichen so stark verlandet und verschlammt, dass an einigen Stellen die Wassertiefe nur noch wenige Zentimeter beträgt und sich deshalb der See in der warmen Jahreszeit sehr schnell erwärmt. Dadurch kommt es zu einer starken Algenblüte und es treten Faulgase aus, die teilweise eine erhebliche Geruchsbelästigung verursachen und es deshalb zu einer hohen Einschränkung der touristischen Nutzung für Gastronomie, Bootsverleih und Naherholung kommt. Durch die erhöhten Wassertemperaturen wird außerdem das ökologische Gleichgewicht des Gewässers massiv gestört und es kommt aufgrund von Sauerstoffmangel zu Fischsterben. Nur eine größere Wassertiefe kann hier Abhilfe schaffen. Deshalb lässt die Stadt in den Monaten Oktober 2015 bis voraussichtlich Januar 2016 mit einem speziellen Schneidkopfsaugbagger etwa 10.000 Kubikmeter Schlamm aus dem großen und kleinen Kurparksee absaugen - das entspricht insgesamt etwa 900 Lkw-Ladungen. Für die öffentliche Ausschreibung der Arbeiten haben neun Firmen ein Angebot abgegeben. Den Zuschlag bekam eine Firma aus Holland mit einer Niederlassung in Deutschland, die auf mechanische Schlammentwässerungsanlagen und hydraulische Baggerarbeiten mit Schneidkopfsaugbaggern spezialisiert ist. Der Bagger ist inzwischen angeliefert und die Arbeiten beginnen in dieser Woche. Wie Stefan Brück von der ausführenden Firma erklärte, werden nach dem Absaugen zunächst Grobstoffe wie Metalle, Plastikteile, Glas und Steine herausgefiltert und fachgerecht entsorgt. Anschließend erfolgt eine Sand- und Schlammtrennung. Dann wird die Schlamm-Masse durch zwei Zentrifugen, die pro Stunde etwa 120 Kubikmeter Schlamm entwässern können, zu einer homogenen Masse verarbeitet, die mit Spezialtransportern abgefahren wird. Wie Brück weiterhin sagte, sollen die beiden Zentrifugen so leise arbeiten, dass dadurch keine Lärmbelästigung entsteht. Für die notwendige Stromversorgung wird ein Dieselaggregat aufgestellt. Für den Abtransport hat eine Bad Salzufler Firma den Zuschlag erhalten, die den Trockenschlamm zum geplanten Hochwasserrückhaltebecken "Werre" an der Ostwestfalenstraße abfährt. Eventuell auftretende Straßenverschmutzungen werden an der Abfuhr- und Zwischenlagerstelle sofort von Kehrmaschinen beseitigt, die die Firma während der Arbeiten dort vorhält. Nach Abschluss der Arbeiten soll der große Kurparksee eine Wassertiefe von ein bis zwei Metern, und der kleine eine Tiefe von etwa einem Meter haben, und damit die Grundlage für eine gesunde Gewässerökologie bilden. Um zu verhindern, dass der See erneut verschlammt, soll im Zulauf ein Sandfangbecken gebaut werden. Die Zwischenlagerung der 10.000 Kubikmeter Trockenmasse bis zum Bau des Werredamms erfolgt etwa 300 Meter südlich des Umweltzentrums. Dafür wird auf einer Fläche von rund 5.000 Quadratmetern der Mutterboden abgetragen und seitlich zwischengelagert. Die Trockenmasse wird nach Abschluß der Transporte abgedeckt und der Mutterboden vorerst wieder aufgefüllt. Die gesamten Baukosten für Entschlammung, Transport und Lagerung, sowie aller Nebenarbeiten betragen rund 600.000 Euro, die zum Teil vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert werden. Für den kleinen See beträgt die Förderung sogar 80 Prozent, weil dieser besonders hoch belastet ist, und der Trockenschlamm gesondert entsorgt werden muss. "Wenn es das Wetter zulässt, hoffen wir, die Arbeiten bis Weihnachten abschließen zu können", sagt der 1. Beigeordnete der Stadt Rolf Oberweis. "Danach haben wir einen attraktiven Kurparksee, der vom Staatsbad noch besser touristisch genutzt werden kann."

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