LINDHORST (bt). Der Vorplatz der St. Dionysius Kirche lieferte die passende Kulisse für das diesjährige, von der Trachtengruppe organisierte Erntedankfest. Nach dem Ende des von Pastorin Sarah – Madeleine Keller geleiteten Erntedankgottesdienstes versammelten sich die zahlreichen Kirchgänger und die vielköpfige Trachtengruppe rund um die auf dem Vorplatz aufgestellte Erntekrone. Der Altar der Kirche war in diesem Jahr von den Jungen und Mädchen der Trachtengruppe festlich geschmückt worden und die Siedlerfrauen luden nach dem Kirchgang zu Kaffee und Schmalzbroten ein.
Helge Krzykowski unterrichtete die Zuschauer darüber, dass die Gruppe in diesem Jahr das Erntedankfest ohne einen dazugehörigen Erntebauer begehe. In diesem Jahr habe sich von den drei möglichen Landwirten keiner bereitgefunden, dafür zur Verfügung zu stehen. Als mögliche Ursachen führte Krzykowski die geringe Anzahl von Kandidaten an, die durch die häufige Wiederholung der Ausrichtung an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stießen. Dazu trage auch das Höfesterben bei. Nachdenkliche Worte fand Bürgermeister Hans-Otto Blume. Die Menschen in der Bundesrepublik lebten in einer Zeit des Überflusses, führte er aus. Der moderne Mensch glaube, der Griff ins volle Regal im Supermarkt sei selbstverständlich und frische Lebensmittel aus unterschiedlichen Ländern seien täglich verfügbar. Dabei werde aber oftmals vergessen, unter welchen Bedingungen und zu welchem Lohn diese in manchen Ländern der Welt produziert würden. Es sei angebracht, dankbar zu sein für eine Ernte, die mehr als ausreiche, und für Wohlstand sorge. "Diesen Wohlstand mit anderen zu teilen, sollte für uns eine Freude sein", sagte er auch mit Blick auf die vielen Menschen, die gegenwärtig aus Krisen- und Kriegsgebieten nach Deutschland kommen. Erwachsene und jugendliche Trachtentänzer trugen mit ihren achttourigen Tänzen zur Gestaltung des Festes bei und der Posaunenchor setzte musikalische Akzente. Im Anschluss an die rund einstündige Feier begab sich die Trachtengruppe zum Mehrzweckbackhaus auf Eichhöfe, wo sie bei Kaffee und Kuchen das Erntedankfest ausklingen ließ. Foto: bt