1. An vergangene goldene Zeiten anknüpfen

    Bauarbeiten für Veranstaltungszentrum "Palais im Park" / Stuck und Reliefs werden nach und nach restauriert

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    BAD EILSEN (wa). Die Goldenen Zwanziger. Deutschland im Aufschwung. Mode, Kunst, Kultur. Frauen mit Bubikopf. Männer im Gehrock. Die Neuen Medien Film und Kino sind auf dem Vormarsch. Im beschaulichen Kurort Bad Eilsen wird am 12. Juli 1926 das Theater und der Konzertsaal im Kurpark mit der Strauß-Oper "Die Fledermaus" eröffnet. Als erster Stummfilm flimmert schon ein paar Tage später "Der Rosenkavalier" über den Bildschirm. Hermann Löns und Franz Liszt sind nur zwei von einer langen Liste, die im weltberühmten Kurort und der Hochburg für Künstler Bad Eilsen gastieren. Kur und Unterhaltung, beides gehörte zusammen.

    Heute steht Eventmanager Frank Nocon am selben Platz. Jeans statt Knickerbocker und eine große Vision: "Das wird hier was ganz Großes. Künstler werden auf ihren Tourneen zwischen Bielefeld und Hannover in Bad Eilsen Station machen", sagt er. Die ersten Zusagen bekannter Persönlichkeiten hat er bereits. Derzeit wird das historische Gebäude komplett saniert und zum neuen Veranstaltungszentrum "Palais im Park" umgewandelt. Dazu gehört auch das Außengelände mit Musikmuschel.

    Die schweren Holzverkleidungen im zukünftigen Georg-Wilhelm-Saal und der Bühne wurden herausgerissen. "Ganz klar eine Sünde aus den Fünfzigern und Sechzigern", sagt Nocon. Zum Vorschein kamen Fenster und wunderschöne Reliefs sowie Stuck aus den Zwanzigern.

    Paul Baumgarten, der berühmte Architekt aus Berlin, der auch das Mausoleum Bückeburg geplant hatte, entwarf den Gebäudekomplex im Kurpark. Der historische Stuck und die Reliefs werden bald restauriert. Sogar einen Fahrstuhl wird es bei der Eröffnung im September 2015 geben. Ein weiteres Highlight neben dem Veranstaltungszentrum: Der ehemalige Wohnbereich oberhalb des großen Saales wird als Büroräume an Interessierte vermietet. Denkbar seien laut Nocon auch Künstlerwohnungen.

    Eine besondere Bedeutung wird der kleine Saal im 1. Stock haben: Hier haben Paare die Möglichkeit standesamtlich zu heiraten. Ideal: Nach der Hochzeit kann in einem der Säle direkt gefeiert werden. Der Verbindungsgang zwischen Kursaal und Steuerakademie-Gebäude wird gekappt und zu einem neuen großen Eingang umgebaut. "Wir bieten vor allem auch Veranstaltungsräume für Unternehmen. Seminare, Tagungen, Galas – alles ist möglich", sagt der Eventmanager.

    Ideen und Konzepte für zukünftige Events gibt es genügend: Das Veranstaltungszentrum "Palais im Park" spielt auf ganz hohem Niveau. "Wir wollen an alten Stärken anknüpfen und den Ort zu neuem Leben erwecken", sagt Nocon. Die ersten Buchungsanfragen gibt es bereits. Und übrigens: Für die Eröffnung im September 2015 hat Frank Nocon eines schon geordert: den Stummfilm "Der Rosenkavalier" aus dem Wiener Staatsarchiv. Foto: wa

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