1. "Cool-jazzige" Rhythmen in der Alten Polizei sorgen für Gänsehaut

    Berliner Trio "Gerry getz Chet" verzaubert das Publikum / Viel Applaus

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    STADTHAGEN (jl). Ein Saxophon, eine Gitarre und eine wandlungsfähige Stimme – Mehr braucht "Gerry getz Chet" nicht, um zu begeistern. Nach Tourneen im Okzident und Orient, in Süd- und Nordamerika hat das Berliner Jazz-Trio erstmals auch Schaumburg beehrt. Im vollbesetzten Galerie-Café der "Alten Polizei" gab es eine Mischung aus fein arrangierten Klassikern und frischen Eigenkompositionen ("Arrival", "Smash", "Neu") zum Besten.

    Für ihre Musik – und ihren Bandnamen – ließen sich die Drei von den Cool-Jazz-Legenden Gerry Mulligan, Stan Getz und Chet Baker inspirieren.

    So eröffneten sie den zweiten Teil ihres Konzerts mit dem bekannten Getz-Stück "Voyage".

    Reisen sei auch Thema des neuen Programms, verriet Sängerin Marie Séférian. Sie und ihre Bandkollegen Timo Vollbrecht (Saxophon) und Benjamin Attische (Gitarre) würden viel reisen und aus den verschiedensten Ländern neue Eindrücke und Erfahrungen mitbringen.

    Davon erzählt auch das selbst geschriebene Werk "Arrival", basierend auf einem Gedicht des Engländers Philip Larkin. Laut der Jazzsängerin geht es darum, dass jemand irgendwo ankommt und zunächst wie ein weißes Blatt Papier den Menschen begegnet. "Weil sie dich nicht kennen und du dich auf einer Reise immer wieder selbst neu erfinden kannst", erklärte Séférian, ehe die Musik einsetzte. Ihre glasklare Stimme legte einen märchenhaften Zauber über das Publikum, zog es in ihren Bann. Wie ein drittes Jazzinstrument fügte sie sich in die Band ein und schien mit Gitarre und Saxophon zu verschmelzen – Gänsehautfeeling pur.

    Aus selbst geschriebenen Werken ließ das Trio Töne entstehen, die das Publikum zum Nachdenken anregten. Vollbrechts Stück "Neu" wurde gar zum Gegenstand für einen kreativen Ideen-Wettbewerb. Ein neuer Titel sollte her.

    "Der beste Vorschlag steht dann im kommenden Jahr auch auf unserem neuen CD-Cover", erklärte Séférian. Als sie nach dem Stück bereits das nächste ankündigen wollten, erinnerte eine Besucherin tatsächlich daran, Ideen preiszugeben. "Das hört sich an wie ein Märchen, das erzählt wird", erklang eine Damenstimme.

    "Für mich ist es wie Schneeflocken", rief eine andere. Ein weiterer Vorschlag lautete "I tremble", da das Stück einen Gast an ein unsicheres Gefühl erinnerte.

    Die Vorschläge im Gepäck, verabschiedete sich das Berliner Jazz-Trio mit dem Reisestück "Everytime We Say Goodbye", das abermals eine Gänsehaut bescherte. Denn um zu begeistern, braucht "Gerry getz Chet" nicht mehr als ein Saxophon, eine Gitarre und eine wandlungsfähige Stimme.

    Foto: jl

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