HANNOVER (bb). Mit dem Ausscheiden aus dem Europapokal gegen Atletico Madrid und der deutlichen Niederlage gegen Schalke 04 hat die Mannschaft von Hannover 96 zwei Nackenschläge wegzustecken. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt 96 nicht, am Mittwoch um 20 Uhr geht es mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg weiter.
"Wir sind stolz auf unser Team", sangen die Fans nach der 1:2-Heimniederlage der "Roten" gegen Atletico Madrid. Mit gutem Grund, die 96er hatten sich bei ihren Auftritten in der Europa-League überraschend wacker geschlagen und mit dem Erreichen des Viertelfinales hervorragend abgeschnitten. In den beiden Partien gegen Madrid reichte die Leistung jedoch nicht, noch eine weitere internationale Runde anzuschließen.
Im ersten Durchgang in der Partie in Hannover zeigte sich 96 deutlich verbessert gegenüber dem Hinspiel. Die Elf von Trainer Mirko Slomka stand defensiv gut geordnet, Atleticos Ausnahmekönner Diego und Falcao kamen zu kaum einer gelungenen Aktion. 96 hatte gegen die defensiv eingestellten Madrilenen ein Plus an Ballbesitz. Allerdings gelang es umgekehrt auch äußerst selten, Gefahr vor das Tor des Gegners zu bringen. Hervorragend organisiert boten die Spanier kaum eine Blöße. Bei 96 fehlte es an Kreativität. Jan Schlaudraff kam nicht ins Spiel. Konstantin Rausch arbeitete fleißig, ließ aber die Präzision vermissen, um die geschickt verschiebenden Madrilenen in Schwierigkeiten zu bringen. Insgesamt leistete sich Hannover zu viele Fehlpässe, um sich im entscheidenden Moment durchzusetzen. 96 kam zu zahlreichen Standards, auch weil die Gäste im richtigen Moment zu taktischen Fouls griffen. Die zumeist von Christian Pander geschlagenen Ecken und Freistöße brachten jedoch kaum Gefahr.
Im zweiten Durchgang standen die Madrilenen defensiv ähnlich sicher, kreierten dazu vermehrt Offensivaktionen. Mit einem bärenstarken Dribbling kurvte Adrian Lopez in der 63. Minute zum 1:0 für die Gäste durch die 96-Abwehr. Mame Diof besorgte für 96 neun Minuten vor Schluss noch einmal den Ausgleich. Hannover setzte im Folgenden alles auf eine Karte, Madrid nutzte die sich bietenden Lücken und beendete mit Falcaos 2:1 Hannovers Europapokal-Reise.
Im Bundesliga-Spiel am Ostersonntag auf Schalke lief für die Slomka-Elf dann so gut wie gar nichts zusammen. Durch den glänzend aufgelegten Raul kamen die Platzherren früh zum 1:0. Danach wurde Hannover den Schalkern in dieser Partie niemals wirklich gefährlich. Durch die 0:3-Niederlage rutschte Hannover auf Tabellenrang acht ab.
Schon Mittwoch um 20 Uhr nimmt 96 den Kampf um die Europacup-Plätze wieder auf. Im eigenen Stadion geht es gegen den Tabellennachbarn aus Wolfsburg. Wolfsburg verlor zwar zuletzt gegen Spitzenreiter Dortmund mit 1:3. Zuvor hatte sich die Mannschaft jedoch mit vier Siegen in Folge ins obere Mittelfeld vorgeschoben. Das Team von Trainer Felix Magath befindet sich im Aufwind, ist vor allem im eigenen Stadion stark. Gleiches gilt für 96, daheim sind die Hannoveraner in der Bundesliga noch ungeschlagen. Diese Stärke gilt es auch in den noch ausstehenden Partien zu behaupten. Nur zu gern würden 96 in der neuen Saison wieder international spielen. Dazu müssen noch einige Siege her.Foto: bb