1. Nach hundert Jahren steht die Zeit nun still

    Zifferblatt der Turmuhr reparieren / Fenster erneuern

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    HÜLSEDE (al). Vermutlich zum ersten Mal nach über hundert Jahren ist dem Hülseder Kirchturm das Zifferblatt abhanden gekommen.

    Kein Zeiger dreht sich mehr über die vergoldeten römischen Zahlen. Denn Wind und Wetter haben tüchtig am Zeitmesser genagt. Nun sorgen Experten für einen neuen Schliff.

    "Bei uns steht die Zeit still", meldete sich in diesen Tagen der Hülseder Kirchenvorsteher Clemens-Christian Stummeyer.

    Soeben hatte er mit seinem Amtskollegen Herbert Meier das äußere sichtbare Zeichen der Turmuhr abgenommen. Stummeyer ist wie kein anderer mit dem Uhrwerk vertraut: Einmal wöchentlich steigt er in den engen Turm, um es von Hand mit einer großen Kurbel aufzuziehen. So wird die Zeit in luftiger Höhe immer noch korrekt angegeben. Aber das Zifferblatt war dagegen schon lange verblasst.

    1910 ist es mit der Installation des Uhrwerks montiert und seither wohl nie wieder abgenommen worden. Die Arbeit stammt aus der heute nicht mehr existierenden Turmuhrenfabrik Friedrich Weule in Bockenem. Von der alten Produktionsstätte ist dort nur noch ein Museum übrig geblieben, in dem betagte Kirchturmuhren betrachtet werden können.

    Doch es gibt auch anderswo noch Experten für solche historischen Zeitmesser.

    Deshalb ist das Unternehmen Eduard Korfhage in Melle mit der Restaurierung beauftragt worden. In einigen Wochen kann deshalb das alte Zifferblatt wieder an seinem vertrauten Platz hängen.

    Die Maßnahme ist nur eine von derzeit mehreren, um den guten baulichen Zustand des Gotteshauses zu erhalten. Vor einigen Monaten wurde der Zustand der Gewölbemalerei und deren Bestandserhalt untersucht.

    Darüber hat das Schaumburger Wochenblatt ebenso berichtet wie über die Erneuerung der mehr als 120 Jahre alten großen Eingangstür im Turm. Alle übrigen hölzernen Eingänge wurden neu gestrichen.

    Nun steht noch die Erneuerung der Fenster auf dem Programm.

    Gleiches muss mit der 1960 errichteten Friedhofskapelle auf dem kircheneigenen Bestattungsgelände am Dorfrand geschehen.

    Foto: al/p

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