STADTHAGEN (jl). Der Uhrzeiger hat gerade die zehn erreicht, da bringen bereits 30 bis 40 Rottbrüder das DLRG-Schulungsheim zum Beben. Fest entschlossen die Feier im Enzer Rott beginnen zu lassen, schunkeln, singen und klatschen sie. "Die sind alle verrückt hier", ruft der eine beim Betreten des Rottlokals. Dass noch mehr Stimmung aufkommt, da hat ein anderer Rottbruder "keine Bedenken".
Rottmeister Dennis Wolfgram heizt seinen Jungs ein, wenn auch noch leicht angeschlagen vom nassen Einmarsch des Vortages. "Es läuft gut", sagt er. Im nächsten Moment gibt er den Rottbrüdern das Zeichen, die Chargierten und die Kapelle der II. Quartierschaft gebührend zu begrüßen. "Wie schön ihr das Zelt geschmückt habt." Hauptmann Bernd Koller zeigt sich beeindruckt und fügt schmunzelnd mit Blick auf ein kleines Malheur hinzu: "Und die Leitungen habt ihr so gut gespült, dass ihr schon jetzt eine neue Zapfanlage braucht." Die Stimmung ist trotzdem ausgelassen und gut, was auch Bürgermeister Bernd Hellmann bei seinem Eintreffen bescheinigt. "So stilvoll, würdevoll und musikalisch sind wir von keinem Rott empfangen worden."
Dass das Enzer Rott aber das erste auf der Tour sei, ergänzt er nach einer kurzen Pause. Lachen und Jubel geht durch die Tischreihen.
Für den Erhalt der guten Laune sorgt Herbert Lux, der Haus- und Hofmusiker im Enzer Rott – wie er sich selbst betitelt. "Ich krieg‘ die Jungs richtig unter Dampf." Vor acht Jahren habe er ein Mal ausgeholfen, "dann haben sie mich nicht mehr weggelassen". Traurig darüber ist er natürlich keineswegs. Für ihn seien die traditionellen Rottfeiern drei Tage "harter Spaß". Foto: jl