1. Hilfe für politisch Gefangene

    Amnesty International Schaumburg feiert 40-jähriges Bestehen / Festvortrag

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    BÜCKEBURG (hb/m). Wo immer in der Welt unter repressiven politischen und sozialen Verhältnissen Menschen nur wegen ihrer Gesinnung, die sie ausschließlich mit friedlichen Mitteln vertreten haben, zu Freiheitsstrafen verurteilt, verfolgt und ihnen die allgemeinen Menschenrechte entzogen wurden, haben Mitglieder von Amnesty International Schaumburg geholfen.

    Freuen sich auf die Jubiläumsfeier: Christel Wieding (v.li.), Olaf Schrage, Irmgard Klingst mit einem Foto des baskischen Paters, Helmut Rinne von Little Jazz und Karin Möllmann.

    Am Montag, 7. Juni, feiert die heimische Ortsgruppe im Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Kirche ihr 40-jähriges Bestehen. Beginn ist um 19 Uhr. Gäste sind herzlich willkommen. Die ehemalige Niedersächsische Justizministerin Heidi Merk wird einen Vortrag halten. Musikalisch umrahmt wird die Jubiläumsfeier vom Duo "Little Jazz". Olaf Schrage wird unter dem Motto "Erlesenes" internationale Geschichten vortragen.

    Nach einem Vortrag in der Herderschule haben sich im Januar 1970 sogleich zwei Amnesty International (AI) Gruppen gebildet, eine Gruppe 19 und eine Schülergruppe 13. Nachdem die meisten Schüler das Abitur gemacht hatten, wurde die Schülergruppe von der Gruppe 19 übernommen. Von den Gründungsmitgliedern arbeiten noch immer Gerhard und Christel Wieding sowie Irmgard Klingst in der Gruppe 19 mit. Ein weiteres Gründungsmitglied, Karl-Heinz Rodenberg, setzt sich seit vielen Jahren als Einzelmitglied für die Abschaffung der Todesstrafe ein.

    "Ein Baptist in der UdSSR, eine Hausfrau und Mutter aus Paraguay und ein baskischer Priester waren die ersten drei Gefangene, um die wir uns gekümmert haben", erinnert sich Irmgard Klingst. Die AI-Mitglieder haben die Öffentlichkeit über das Schicksal der Gefangenen unterrichtet, haben Spendengelder gesammelt, Kontakt zu Rechtsanwälten aufgenommen und pausenlos Briefe an die zuständigen Regierungsstellen geschrieben.

    Schon nach wenigen Monaten konnten Erfolge vermeldet werden. Ein südvietnamesischer Oberschüler, der "wegen seiner Tätigkeiten für den Frieden", so die Anklage, 1968 in Saigon zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und später widerrechtlich gefangen gehalten wurde, war entlassen worden und hatte sein Studium fortsetzen können.

    Foto: hb/m

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