1. Zahlen bleiben in Nenndorf fast konstant

    Polizeikommissariat Bad Nenndorf legt Unfall- und Verkehrsstatistik 2009 vor / Jüngere Beamte werden gezielt geschult

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    BAD NENNDORF (pd). Die Zahl der Verkehrsunfälle sind 2009 nahezu gleich wie das Jahr zuvor gewesen. 616 Verkehrsunfälle sind im letzten Jahr insgesamt von den Beamten des Polizeikommissariats Bad Nenndorf bearbeitet worden. 2008 waren es mit 620 nur vier mehr. Doch hinter den Zahlen verbergen sich bei Einzelbetrachtung erhebliche Veränderungen, wie der Leiter des Polizeikommissariats Bad Nenndorf, Michael Andreas Meier, und der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, Gerhard Schönemann, bei einem Pressegespräch zur Unfall- und Verkehrsstatistik erläuterten.

    Gerhard Schönemann, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes in Bad Nenndorf, hatte Interessantes zu berichten.

    Vor allem in der Rubrik "Folgenlose Fahrt unter Drogen" gibt es im Vergleich zu den Vorjahren erhebliche Unterschiede. Seit zwei Jahren werden mehr Fahrer unter Drogeneinfluss erwischt. Im vergangenen Jahr waren es 18, 2008 schon 14. Die Ursache dafür sehen die beiden Führungsbeamten in der Tatsache, dass die Polizei in Bezug auf die Fortbildung in diesem Bereich einiges unternommen hat. Hauptsächlich jüngere Beamte werden gezielt darauf geschult zu erkennen, wenn ein Fahrzeughalter unter Drogeneinfluss steht. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Nienburg gibt es eine Drogen-Kontrollgruppe, zu der auch Beamte aus Bad Nenndorf gehören. Meier und Schönemann freuen sich über die Erfolge dieser "Spezialeinheit": "Da sind wir auf einem guten Weg", sind beide überzeugt.

    Unter Alkoholeinfluss standen 2009 exakt 44 Fahrer, ein Jahr davor waren es 46. Bei 17 registrierten Unfällen war Alkohol mit im Spiel. Ein Unfall, bei dem der Fahrzeugführer unter Rauschgifteinfluss stand, wurde im vergangenen Jahr gar nicht registriert. Auf jeden Fall soll es auch im laufenden Jahr verstärkt Kontrollen durch die Polizei geben. Im Focus sollen dabei auch die Fahrer stehen, die nicht angeschnallt fahren oder während der Fahrt Telefonate mit dem Handy am Ohr führen. Allein 340 Fahrer sind 2009 angehalten worden, weil sie nicht angegurtet waren. Das Einsatzkonzept sieht vor, auch 2010 den Streifendienst mit speziellen Kontrollaufgaben zu betrauen.

    Auch auf Raser wird die Polizei verstärkt ein Auge haben, führt Meier weiter aus. Als Schwerpunkt für Geschwindigkeitsüberschreitungen gilt wie in den Jahren zuvor auch die B 65. Die Kreuzung "Drei Steine" ist nach wie vor ein besonderer Gefahrenpunkt. Von den 616 registrierten Verkehrsunfällen sind 117 mit Personenschaden gewesen. Es gab einen Verkehrstoten und 25 Schwerverletzte.

    Bei vielen Unfällen habe es lediglich Blechschäden gegeben. Gerade auf Parkplätzen seien viele Unfälle passiert. Wie Schöneman ausführte, seien zu schmale Parkbuchten die Ursache. Das Rangieren, das Öffnen der Türen, oder das Ausfahren mache vor allem älteren Fahrzeugführern oft Probleme. Ein Brennpunkt sei dafür der Parkplatz im Gewerbegebiet an der Piepmühle. Und nicht selten würden die Verursacher gar nicht mitbekommen, dass sie einen Schaden angerichtet haben. 143 Fahrerfluchten sind registriert worden, davon konnten lediglich 51 aufgeklärt werden. Es sei eben problematisch, bei leichten Blechschäden durchs Ein- oder Ausparken, die Verursacher zu ermitteln, so Schönemann.

    Die Kontrolle von Lastenverkehr soll weiter intensiviert werden. Dafür sei eine besondere Kontrollgruppe eingerichtet worden, berichtete dieser außerdem. Vier Beamte kümmern sich in der Region gezielt um die Kontrolle und Überwachung von Lastwagen. Keine leichte Aufgabe, ergänzte Meier. Dafür sei nicht nur modernstes technisches Gerät erforderlich. Die Beamten hätten vor Ort nur wenige Plätze, an denen sie Lastwagen für die Überprüfung herauswinken könnten. Im Focus der Kontrolle würden unter anderem mögliche Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten stehen, der Zustand der Reifen oder das Ladegewicht. Das Kommissariat verfügt inzwischen über ein Computermessgerät, mit dem die digitalen Tachometer in den Lkw kontrolliert werden können.

    Auf jeden Fall soll es in diesem Jahr wieder Verkehrssicherheitswochen geben, kündigte Schönemann an. Dabei soll auch der Rollenprüfstand von der Polizeidirektion Göttingen erneut zum Einsatz kommen. Auch Alkoholsünder sollten sich innerhalb der Polizeiinspektion Nienburg auf noch mehr gezielte Kontrollen gefasst machen. Foto: pd

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