1. Es muss finanzierbar bleiben

    Familien in die Innenstadt, Touristen zu den Saurierfährten / Bürgerdialog der CDU

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    GELLDORF (ih). Neue Wege geht die CDU-Kreistagsfraktion in diesem Jahr. Am vergangenen Dienstag hatten die Politiker zum "Bürgerdialog" nach Gelldorf geladen. Der Landratskandidat Klaus-Dieter Drewes stellte seine Schwerpunktthemen vor und suchte mit den Gästen den Dialog. Demographischer Wandel und seine Folgen für den Landkreis Schaumburg, Tourismus und das Gesamtklinikum Schaumburger Land waren die drei großen Themen des Abends.

    Eine Chance für Obernkirchen: Landratskandidat Klaus-Dieter Drewes diskutiert mit den Bürgern.

    Nachfragen: Wie wird das Gesamtklinikum verkehrlich angebunden?

    "Es stehen Veränderungen ins Haus", eröffnete Gunther Feuerbach den Abend. Klar sei, dass die Gesellschafft älter und kleiner werde. Es sei wichtig, diese Veränderungen mit den Bürgern zu diskutieren und die Tatsachen gemeinsam zu gestalten. Grundlage für sämtliche Überlegungen ist für die Kreis-CDU das Gutachten "Gestaltung der Daseinsvorsorge im demografischen Wandel" des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW).

    Klaus-Dieter Drewes blickte mit einigen markanten Zahlen in die mittlere Zukunft. Bis in das Jahr 2025 nimmt die Bevölkerung um rund zwölf Prozent ab. Im Vergleich zum Jahr 2008 entspricht das der Menge der Bewohner der Samtgemeinde Bad Nenndorf. Obernkirchen werde dann nur noch 7500 Einwohner haben.

    Die Alterstruktur an sich werde aber steigen. Darauf müsse sich die Politik einstellen. Weg von Seniorenheimen hin zu neuen Wohnkonzepten in den eigenen vier Wänden wolle er denken. Häusliche Betreuung, Beratungsangebote vor Ort in den Kommunen und die Hospizbewegung waren drei Schlagworte, die Drewes erläuterte. Bei aller seniorenorientierten Politik müsse der Landkreis die Familien im Blick haben. Für Obernkirchen sei die Umstrukturierung der Innenstadt zu einem Wohnzentrum genau der richtige Weg. Die Grünen im Stadtrat haben bereits vor einiger Zeit einen Antrag eingebracht, die Ansiedlung von Familien in der Stadt zu fördern. Beispielsweise durch Zuschüsse bei Sanierungsarbeiten am alten Baubestand. "Es muss aber finanzierbar bleiben," so Drewes.

    Drewes nahm zudem den Tourismus in den Blick. "Wenn wir uns auf dem Markt behaupten wollen, dann mit einem Alleinstellungsmerkmal," so Drewes. Die Saurierfährten in den Sandsteinbrüchen seien eine Chance. "Damit haben wir ein Konzept, mit dem wir uns abheben können." Gerade für Obernkirchen sah er die Möglichkeit, dadurch Wirtschaftskraft in die Stadt zu bringen. Sogar eine Belebung der Rinteln-Stadthagener-Eisenbahn zu diesem Zwecke sei vorstellbar, um die Menschen in die Bergstadt zu bringen. Denn nur über Tagestouristen habe auch Obernkirchen selbst etwas davon. Die Bahnstrecke wieder gänzlich in Betrieb zu nehmen, schlossen die CDU-Politiker aus. Zu teuer. Doch wenn Touristen aus dem Raum Hannover, Minden, Bielefeld an den Bahnhöfen in Bückeburg und Stadthagen stünden, würden sie eben mit dem Bus zu den Saurierfährten gebracht. Ein Konzept zu erarbeiten, das tragfähig sei, dauere seine Zeit.

    Das Gesamtklinikum Schaumburger Land ist mit seinem Standort ein Stadt- wie Landkreis-Thema, das viele Menschen interessiert. Es gebe gute Signale aus Hannover, dass die Förderung sehr hoch ausfallen werde. Damit sei die Gefahr gebannt, ähnlich wie in Minden direkt in ein finanzielles Desaster zu fahren. Obernkirchen selbst werde dadurch gestärkt. Wie genau das Klinikum und sein Umfeld aussehen werden ist noch völlig offen. In einem Architektenwettbewerb müssen die Planer ÖPNV-Anbindung und verkehrliche Erschließung ebenso berücksichtigen wie die Gestaltung des Gebäudes und des Umfeldes. Im April werden die Vorschläge in der Liethalle für vier Wochen ausgestellt. Foto: ih

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