LAUENAU (al). Eine neue Rechnung machen die Judoka im Lauenauer Sportverein Victoria auf. Dreimal drei ist für sie nicht mehr neun, sondern eine dreifache Fahrkarte zu den Deutschen Meisterschaften in der Altersklasse U 17. Jeweils eine Bronzemedaille holten sich Sophie Ting, Merle und Katinka Wittekindt im norddeutschen Vergleich. Nun geht es zum Bundesentscheid an den Nürburgring.
Während die lebensältere Katinka schon bei Deutschen Meisterschaften erfolgreich mitmischte, betreten die jüngere Schwester Merle und auch Sophie Neuland: Sie dürften die Jüngsten im großen Teilnehmerfeld sein. Auch Sarah Weindl wäre wohl gern mitgefahren. Zwar kämpfte sie sich bisin die Trostrunde vor, musste sich dort aber knapp mit einem 5. Platz zufrieden geben. Sophie Ting dagegen gewann zwar ihren Auftaktkampf, verlor danach und fand sich in der Trostrunde wieder. Auf diesem Weg eroberte sie sich sicher Bronze und damit die begehrte Fahrkarte. Vermeintliches Lospech hatten die Wittekindt-Schwestern Katinka und Merle, die in der gleichen Gewichtsklasse wie auch im gleichen Pool eingestuft waren. Für Neuling Merle war das Los noch grausamer, da ihr erster Kampf gegen eine ausgebuffte Kämpferin aus Schleswig-Holstein verlor. Aber in der Trostrunde legte sie ihre Gegnerin mit vollem Punkt auf die Matte legte und gewann im kleinen Finale den Kampf um den dritten Platz mit zwei Armhebeln. Neben der Medaille gab es viel Lob von den Landestrainern für das erfolgreiche Debüt.
Schwester Katinka siegte schnell und sicher im ersten Durchgang, wurde aber im zweiten Kampf gegen eine jahrelange Kontrahentin zu Unrecht bestraft, als die Kampfrichter nach sechs Minuten bei einem unverständlichen Unentschieden mit 1 :2 gegen Katinka votierten. So trat auch sie im kleinen Finale an und besiegte zwangsläufig eine Freundin aus den Reihen der "Niesa-Fighter", um sich so den Weg zur "Deutschen" zu sichern. Nur durch die Auslosung im gleichen Pool war Doppel-Bronze für die Schwestern möglich. Anderenfalls hätten sie sich im Kampf um den dritten Platz getroffen und gewissermaßen innerhalb der Familie die Fahrt zur nächsten Meisterschaft entscheiden müssen. So aber stehen neben Sophie mit Katinka und Merle drei Lauenauerinnen demnächst auf höchster nationaler Ebene. Mit Claire Seidel kommt eine vierte Kandidatin hinzu. Diese trainiert zwar im Sportinternat, läuft aber auf einem Lauenauer Pass. Foto: al/p