1. Wer es lebt ist im Vorteil

    Benehmen macht Spaß / Jugendliche haben Manieren

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    BAD NENNDORF (Ka) Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom Zappel-Philipp aus dem Kinderbuch "Struwwelpeter" von Heinrich Hoffmann. Es ist nur eine von vielen volkstümlichen Überlieferungen, die ein schlechtes Benehmen bei Tisch mit mahnendem Hintergrund widerspiegeln.

    Aktuelle Lektüre mit "Füße vom Tisch" ergänzen das Spektrum einer guten Erziehung. Das Elternhaus prägt Manieren und sollte dem Nachwuchs Vorbild sein, also Benimm vorleben und vermitteln. Ob nun der Satz: "Was Hänschen nicht lernt … lernt Hans nimmer mehr!"

    Bestand hat, lässt sich bei diesem Thema nur schwer ausmachen. Wir alle haben noch die vielen und gut gemeinten Töne im Ohr: "Schmatz nicht beim Essen!", "Sitz ordentlich bei Tisch!", "Sag Danke und Bitte, Guten Tag und Auf Wiedersehen!" – unermüdlich versuchten unsere Mütter, uns zu Menschen mit guten Umgangsformen zu erziehen. Wer die Umgangsformen beherrscht und sie richtig einzusetzen und umzusetzen versteht, ist klar im Vorteil. Sie spielen nach wie vor eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Ob bei Tisch, in einem Bewerbungsgespräch, bei öffentlichen Anlässen und wichtigen Zusammenkünften, auf dem Tanzparkett, im Umgang mit dem Chef und unter Kollegen, ohne einen gewissen Grad an Manieren hat man heute, vor allem im Berufsleben, verloren. Stil und Etikette mögen für viele Menschen veraltete überholte Worte sein, doch Höflichkeit und gute Manieren liegen wieder voll im Trend. Das erfuhren 8 Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren, die am Tanz- und Benimm-Kurs des Jugendzentrums Bad Nenndorf teilgenommen haben. Nicht ganz freiwillig, wie sich bei der Anmeldung herausstellte. Hinter 7 der 8 Jugendlichen standen die Eltern, die den Kurs für ihre Kids favorisierten. Bereits nach kurzer Zeit fühlten sich aber die Jugendlichen sichtlich wohl und fanden die Benimm-Aktion sehr gut. Der Verein für offene Jugendarbeit unter der Leitung von Rosemarie Börner trat in Kooperation mit dem Hotel Hannover, wo Marc Pinkenburg und Ulrike Kaufmann am Abschlusstag mit einem 5-Gang-Menü auf die "vornehme" Gesellschaft warteten.

    Alles andere als spießig ging es in dem Tanz- und Genuss-Kurs zu, so die Teilnehmer und so feierte auch Knigge in diesem Kreise sein comeback. Die Kosten in Höhe von insgesamt 460 Euro übernahm der Förderverein, wobei jeder Teilnehmer 10 Euro Kurs-Gebühr zahlte und eine Sponsorin aus der CDU Frauen-Union die Aktion mit 100 Euro unterstützte. Die Nachfrage nach einem Tanz- und Benimmkurs ist seit dem gewachsen, so Börner. Ein weiterer Kurs wird im Jahr 2010 angeboten. Foto: ka

    Die alte Schule gewinnt bei der Jugend Oberhand und so werden die Stühle für die jungen Damen gerückt.

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