1. Wenn die Deponie brennt und alles explodiert

    Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd trainiert Großeinsatz / Erstmalig helfen Pufferspeicher bei Wasserversorgung

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    LANDKREIS (nb). Um 17 Uhr heulten im Landkreis die Sirenen. Innerhalb kürzester Zeit sind 150 Einsatzkräfte und 40 Fahrzeuge zum Gelände der AWS Schaumburg in Sachsenhagen angerückt. Glücklicherweise handelte es sich bei dem Großaufgebot der Feuerwehr jedoch lediglich um eine Übung, die der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd als Vorbereitung auf den Ernstfall dient.

    Auf dem Gelände des Entsorgungszentrums ist es zu einer Verpuffung mit Folgebrand gekommen.

    Kräfte der Samtgemeinde-Feuerwehr Sachsenhagen sind seit mehreren Stunden im Einsatz. Die Sicherstellung der Wasserversorgung bereitet jedoch ernsthafte Schwierigkeiten, da durch umherfliegende Trümmer noch weitere Schäden entstanden sind. Von Kreisbrandmeister Grote angefordert, müssen die Kameraden der Bereitschaft nun die Situation meistern und geplant vorgehen. An "freiwilligen Opfern" kümmerte sich der Zug 1 um die Rettung von Verletzten und der Bekämpfung eines Brandes in der Sortieranlage. Der dritte Zug hatte die Aufgabe, die hierfür nötige Wasserversorung über eine lange Wegstrecke zu gewährleisten und zu überwachen. Der vierte Zug war dafür zuständig, die Wasserversorgung des ersten Zuges mittels Pendelverkehr von Tanklöschfahrzeugen zu unterstützen. Hierfür wurden im vorderen Bereich des Geländes erstmalig zwei "Pufferspeicher" eingesetzt. Diese Wasserreservoire lassen sich mit jeweils 5.000 Litern Wasser befüllen.

    Der zweite Zug hatte eine besonders knifflige Aufgabe zu lösen. Hier galt es, eine Person aus einem Auto zu befreien, das durch einen darauf geschleuderten Container völlig zerstört worden war.

    Hier kamen sämtliche technischen Hilfsmittel samt Zugseilen zum Einsatz, bis eine Bergung des "Verletzten" möglich war. Die Bewertung von Bereitschaftsführer Dirk Hahne fiel zum Ende des mehrstündigen Trainings positiv aus: "Uns war es wichtig an möglichst realistischen Bedingungen zu proben. Unser Hauptziel, die unterbrechungsfreie Wasserversorgung, haben wir erreicht. Unter den jetzigen Bedingungen bin ich sehr zufrieden." Einmal jährlich werde laut Pressesprecher mit den zwei Feuerwehrbereitschaften Nord und Süd in dieser Größenordnung geübt. Dabei sei es wichtig, diese außerhalb des eigenen Bereiches anzusiedeln. Zur Kreisbereitschaft Süd gehören die kommunalen Feuerwehren der Gemeinde Auetal, der Städte Bückeburg, Obernkirchen und Rinteln sowie den Samtgemeinden Eilsen und Nienstädt. Diese war zuletzt vor zwei Jahren bei dem Hochwasser in Hildesheim im realen Einsatz gefordert.

    Foto: nb

    Menschen aus einem eingeklemmten Wrack befreien: Der zweite Zug löst die Aufgabe mit zwei Stahlseilen.

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