1. "Ich habe freundliche und offene Menschen getroffen"

    Ratsgymnasiasten absolvieren Praktikum bei der PGB-Stadthagen / Abbau von Barrieren und Berührungsängsten

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    STADTHAGEN (bb). Schüler des Ratsgymnasiums Stadthagen (RGS) haben im Rahmen eines Praktikums die Werkstatt der Paritätischen Gesellschaft Behindertenhilfe (PGB) in Stadthagen kennen gelernt. In enger Zusammenarbeit mit den Beschäftigten hatten die 16- bis 18-Jährigen die Möglichkeit, eventuell vorhandene Barrieren und Berührungsängste abzubauen.

    Die Gymnasiastin Henrike Warnecke erklärte: "Alle haben mich hier sehr nett aufgenommen, und ich habe viele neue Erfahrungen gemacht." Zwei Wochen arbeitete Warnecke in der Abteilung für Garten- und Landschaftspflege der Lothar-Wittko-Werkstatt gemeinsam mit den Beschäftigten mit Behinderung. Dabei sei sie auf "sehr freundliche und offene Menschen" getroffen, sagte die 16-jährige Sachsenhägerin. Ihre Berufsplanung sei zwar noch längst nicht abgeschlossen, eine Tätigkeit in diesem Bereich könne sie sich jedoch durchaus vorstellen.

    Ähnlich wie Henrike Warnecke haben oder werden insgesamt 25 Ratsgymnasiasten ein sozialintegratives Praktikum bei der Lothar-Wittko-Werkstatt oder der Tagesförderstätte absolvieren. Das RGS hatte sich sofort zur Kooperation bereit erklärt, als das PGB an die Schule herangetreten war. Bei den Infoveranstaltungen in der Schule und in der Lothar-Wittko-Werkstatt zeigten die Schüler ein großes Interesse, wie die Leiterin des Projekts an der PGB Simone Mensching im Pressegespräch berichtete. Dabei hätten die Gymnasiasten einen Überblick über die verschiedenen Abteilungen der Werkstatt erhalten, von der Montage über die Metallbearbeitung bis zur Abteilung Garten- und Landschaftspflege. Schließlich ist die PGB auch ein Unternehmen, das mit seinen Mitarbeitern mit Behinderung eine Vielzahl verschiedener Dienstleistungen anbietet und ihnen so die Möglichkeit gibt, ihre Fähigkeiten einzubringen und weiterzuentwickeln. 25 Schüler entschlossen sich schließlich für ein solches freiwilliges Praktikum und bewarben sich schriftlich für einen der Bereiche. "Wir wollen den Schülern die Möglichkeit geben, Berührungsängste abzubauen und ihre Sozialkompetenz zu stärken", erklärte Mensching. Rudolf Krewer, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerstiftung Schaumburg, fügte hinzu, dass zu diesem Zweck das persönliche Erleben entscheidend sei. Sich nur theoretisch mit dem Thema auseinander zu setzen, helfe nur wenig, um Barrieren abzubauen. Auch deshalb unterstützte die Bürgerstiftung Schaumburg das Projekt mit einem Beitrag, der den Praktikanten zu Gute kam.

    Die Schüler arbeiteten betreuend in den verschiedenen Teams mit, gingen zumeist den Gruppenleitern zur Hand. Die Mehrzahl absolvierte ihr Praktikum während der Sommerferien, einige werden in den Herbstferien zur PGB gehen. Die PGB wertet das Projekt schon jetzt als großen Erfolg, eine Neuauflage auch in Kooperation mit anderen Schulen ist angedacht. Foto: bb

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