1. Dr. Henning Scherf macht Lust auf das Pensionsalter

    Bürgerstiftung lädt zum festlichen Mahl / Jeden Tag wie ein Geschenk genießen

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    LANDKREIS (ste). Die Sülze von der Barbarie-Ente, das Schaumsüppchen von grünen Erbsen, Omas Roulade oder auch das Gries-Flammerie als Nachspeise waren der lukullische Rahmen des Bürgermahls der Bürgerstiftung Schaumburg, der Hermann Stoevesandt vorsteht.

    Hauptakt des Festmahls war die Rede des ehemaligen Bremer Bürgermeisters Dr. Henning Scherf, der es mit motivierenden Worten verstand, Lust auf das Leben nach dem Beruf zu wecken. Und das muss nun so gar nicht langweilig oder sofalastig sein: "Das macht nur träge und alt!", so Scherf, der dazu riet: "Nehmen sie jeden Tag als Geschenk an und gehen sie Wege, die ihnen aus Zeitgründen im Berufsleben verwehrt waren!" Und Scherf sparte auch nicht mit Informationen über die Gestaltung seiner eigenen Pensionszeit. "Ich kann jetzt Ideen verwirklichen und mich selbst in den Mittelpunkt stellen", gestand der ambitionierte Radrennfahrer, Hochleistungssegler, Chorsänger, Organist und Maler. Scherf machte keinen Hehl daraus, dass er nicht eine Sekunde lang seinem Leben als Bürgermeister und Politiker nachtrauerte: "Ich bin so froh, dass ich mich nicht mehr mit der Opposition oder Medien herumschlagen muss, die auch das kleinste Haar in der Suppe suchen!"

    Ehrenamtliche Arbeit macht mich wertvoll

    Satt und sauber reicht nicht

    Dr. Henning Scherf, ehemaliger Bremer Oberbürgermeister, hält eine Motivationsrede für mehr Freude im fortgeschrittenen Alter.

    Er rief dazu auf, sich sozialen Projekten zu widmen, sich Aufgaben zu suchen, die einen selbst wertvoll machen. Der Bürgerstiftung riet er, genau hinzuschauen, wo welche Hilfe geleistet wird: "Geld hilft nicht allein", so Scherf, man müsse Anreize für die Menschen schaffen, Angebote zur eigenen Kreativität unterbreiten und dürfe nicht trennen, sondern müsse verbinden und integrieren. Sein überzeugend dargestelltes Lebenshilfeprogramm rückte weit ab von der Langeweile des täglichen Fernsehprogramms, das er außerhalb der Informationssendungen schlimmer als "...eingeschlafene Füße" empfand.

    Der Bürgerstiftung Schaumburg wünschte er, dass sie sich den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen stelle und den älteren Menschen im Saal rief er zu: "Seien sie offen für neue Lebens- und Wohnprojekte!" Er selbst wohnt in einer generationsübergreifenden Hausgemeinschaft mit andere Menschen und genießt offensichtlich die sich ihm bietende Gemeinschaft. Lobende Worte für die Bürgerstiftung und ihre Projekte gab es von Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz. Buchholz betonte, dass die Bürgerstiftung nicht Ausfallbürge für fehlende Handlungsmöglichkeiten des Staates sein dürften und Schöttelndreier sah den Landkreis insbesondere in Fragen des demografischen Wandels durch hervorragende Kinderbetreuungseinrichtungen und zahlreichen Angeboten für Senioren bestens aufgestellt.

    Besonders bei den Senioren gelte es, nicht nur "satt und sauber" in den Vordergrund zu stellen, sondern ihnen einen lebenswerten Lebensabend mit großem Wohlfühlfaktor zu bieten.

    Die Bürgerstiftung Schaumburg, die von den 100 Euro Eintrittsgeld zum Bürgermahl 40 Euro als Spende erhält, stellte dann noch eines ihrer Projekte vor. Almut Lindemann vom Heilpädagogischen Kindergarten Bückeburg freute sich über eine Zuwendung von 4.000 Euro für ein Musikprojekt mit Martin Rumprecht, dessen Arbeit die Kinder in der Einrichtung in vielen Bereichen stark weiterentwickeln ließ. "Sie arbeiten motivierter mit, sind sprachgewandter geworden und hören differenzierter zu", freute sich Frau Lindemann, die mittlerweile viele ihrer Kolleginnen und Kollegen vom Musikvirus infiziert sieht.

    Foto: ste

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